Nachruf für Christoph Diringer

Wir trauern um unseren ehemaligen Mitarbeiter und Trainer Christoph Diringer, der am 25. Juni verstorben ist.

 

Christoph war der erste Bildungsreferent des Oekumenischen Dienstes/gewaltfrei handeln e.V.s. Er hat unsere ersten Kurse konzipiert und geleitet – zwei Grundkurse, den kompakten Aufbaukurs 1995 und zwei berufsbegleitende Aufbaukurse bis 2002.

 

Seit 1997 war Christoph auch Mitglied unseres Vereins, wo wir ihn geschätzt haben als kundigen und empathischen Begleiter und Freund unserer Arbeit. Mit vielen Menschen in unserem Netzwerk war Christoph eng verbunden, ein Kontakt, der auch in den langen Jahren seiner Krankheit bestehen blieb.

 

Wir denken voller Dankbarkeit an Christoph und wünschen seiner Familie Kraft und stärkende Begegnungen in dieser Zeit.

 

Persönliches Gedenken von Eva-Maria Willkomm

 

Christoph Diringer ist gestorben –
er war ein Wegweiser, Zuhörer und Vorreiter

Am 25.06.2024 ist Christoph Diringer gestorben, nach langer neuro-degenerativer Erkrankung hat er - sanft im Kreise seiner Familie – diese Welt verlassen.

 

Wir trauern um einen liebenswerten, aufrichtigen und humorvollen Mann.

 

Als der „Oekumenische Dienst im Konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ – jetzt „gewaltfrei handeln“ - 1992 gegründet wurde, war das Anliegen der Gründer*innen, die Idee des Konziliaren Prozesses praktisch umzusetzen, wie es in dem langen Vereinsnamen anklingt. Dieses “Schalom-Diakonat“ sollte Menschen befähigen, sich im Konziliaren Prozess zu engagieren und z.B. Friedensarbeit im In- und Ausland zu machen. Es war an Kurse in Form von Referaten und Vorlesungen gedacht, sogar sowas wie ein „Mutterhaus“ schwebte einigen vor.

 

Dann kam Christoph Diringer, der Theologie und Pädagogik studiert hatte, und wurde als Bildungsreferent eingestellt. Er machte in seiner klaren, eindeutigen und unaufdringlichen Art klar, wie die Kurse aussehen mussten: praktisch müsse gelernt werden – mit Rollenspielen, Selbsterfahrungsanteilen, Eigenarbeit und Präsentationen der Teilnehmenden, Theaterarbeit – und alles mit fundierter Theorie begleitet. Er hat es geschafft, in dieser Form Orientierungs-, Grund- und Aufbaukurses zu entwickeln und zu leiten. Später hat er zusammen mit einem pädagogischen Beirat ein Curriculum erstellt.

 

Der erste große Aufbaukurs fand 1995 in Germete statt – 3 Monate am Stück in einem Haus – eine Herausforderung für Leitung und Teilnehmende. Christoph prägte die Arbeit mit seiner Gabe Menschen zuhören zu können und kritische und unbequeme Fragen zu stellen - auf der Suche nach der Wahrheit. Sein starkes Engagement für Frieden und Gerechtigkeit, verbunden mit einem großen Wissen über diese Themen, brachte er in der klaren und strukturierten Moderation und durch brilliant ausgearbeitete Referate in die Gruppen.

 

1996 ging Christoph in Elternzeit und ich (Eva-Maria) wurde seine Nachfolgerin. Aus den Erfahrungen des 1. Aufbaukurses entstand der Wunsch, einen berufsbegleitenden Kurs zu entwickeln, was wir gemeinsam angingen. Den „BAK“ mit 14 Wochenenden und 4 kompakten Wochen am Ende - verteilt über ca. 1,5 Jahre - leiteten wir zwei Mal zusammen 1997-1999 und 2000/2001.

 

Wir rangen mit den Teilnehmenden z.B. um die Bedeutung des Wortes “Schalomdiakonat“ und wie das gelebt werden kann. Von Christoph lernte ich, was „Alphabetisierung der Gewaltfreiheit“ und „Gott als Tätigkeitswort“ bedeutet. Er legte Wert darauf, dass bei der Konfliktbearbeitung „Ross und Reiter“ benannt werden und entspannte kritische Situationen mit seinem Humor.

 

Die Zusammenarbeit war für mich ein Geschenk und eine Freude. Dass Christoph auch die schönen Seiten des Lebens genießen konnte, machte sie manchmal zum Fest. Allen, die Christoph kannten und ihn als Kursleiter erlebt haben, wird noch viel dazu einfallen.

Wir sind bis jetzt befreundet gewesen. Christoph war mir ein ganz wichtiger Freund. Seinen Humor hatte er behalten. Beim letzten Besuch haben wir viel gelacht, auch wenn seine Situation nicht zum Lachen war.

 

Die Kurse von gewaltfrei handeln tragen heute u.a. noch die Handschrift von Christoph Diringer. Er war Wegweiser und Vorreiter, Kämpfer für Gerechtigkeit und Frieden.

 

So, wie er die Würde der Menschen geachtet hat, möchte ich ihn als wertvolle Person würdigen:

 

Danke, Christoph für Dein Leben und Deine Freundschaft

 

Eva-Maria Willkomm

 

Grundkurs Konflikte als Chance beendet

 

Im April durften wir wieder mit großer Freude acht Teilnehmer*innen unseres Grundkurses ihr Zertifikat überreichen. Es tut gut zu sehen, wie dieser Kurs nach den Problemen der Corona-Zeit jetzt wieder geregelt stattfinden konnte.

 

 

Inge Gnau, Rainer Gertzen und Johanna Zschornack begleiteten professionell und mit Inspiration die Gruppe über vier Wochenenden mit insgesamt 14 Kurstagen. Grundlegendes wurde auf den vier Lernebenen Wissen, Können, Sein, Vision methodisch vielfältig erarbeitet: aktive Gewaltfreiheit, Spiritualität, Konfliktanalysemodelle, Entscheidungsfindung im Konsens und viele weitere Themen mehr.

 

 

Wir gratulieren den Absolvent*innen und hoffen natürlich, viele von Ihnen wieder zu sehen und in Kontakt zu bleiben. Sei es beim Sommertreffen bei unseren Seminaren oder beim Aufbaukurs „Frieden Leben Lernen“, der im Herbst 2025 beginnen wird.

 

 

Aufbaukurs Frieden Leben Lernen

Geschafft!

Nach 18 Monaten, 41 Tagen, Intervisionstreffen und Projektarbeit konnten wir am 19. April 2024 neun Absolventinnen das verdiente Zertifikat zur Fachkraft für Friedensarbeit übergeben!

 

Michael Steiner und Susanne Bürger begleiteten die Gruppe durch eine neue Konzeption des Aufbaukurses, bei dem fünf offene Seminare von mehreren weiteren Teilnehmenden besucht wurden.

Neu war neben den größeren Anteilen eigenverantwortlichen Arbeitens auch die Umsetzung von Querschnittsdimensionen. Eine Projektgruppe erarbeitet ein Konzept für einen Projekttag zur konstruktiven Konfliktbearbeitung für Schülerinnen der Klassenstufen 9 + 10. Die andere Gruppe produzierte einen Podcast unter dem Titel "Erzähl' mir deinen Frieden", der während der Friedensdekade vom 10.-20. November (www.friedensdekade.de) täglich zur Verfügung stehen wird.

 

Für Michael Steiner war es der Letzte von ihm begleitete Aufbaukurs. Mit großem Dank für die geleistete Arbeit und das hohe professionelle Engagement freuen wir uns auf sein weiteres Wirken als Trainer für gewaltfrei handeln.

Workshop Aktive Gewaltfreiheit

Im Rahmen der Graduiertentagung des Cusanuswerks „Gewalt(tätig). Analyse und Wirkung“ vom 4.-8. Oktober 2023 in Windischeschenbach (Oberpfalz) wurden wir eingeladen, die Tagung mit einem Tages-Workshop zu „Aktiven Gewaltfreiheit“ abzurunden. 25 Promovierenden beschäftigten sich intensiv mit Fragen:

 

Wie kommen wir von der Gewalt zur Gewaltfreiheit? Was ist überhaupt aktive Gewaltfreiheit? Und wie stehe ich persönlich dazu? Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit – sowohl was das eigene Konfliktverhalten als auch persönliche Werte und Haltungen betrifft.

Gewaltfrei kommunizieren in Leitungspositionen

Fortbildungstag der Kita-Regionalleitungen des Erzbistum Paderborn

 

Am 31.08.2023 trafen sich über 30 Regionalleitungen der Kita-gGmbHs des Erzbistum Paderborn zu ihrer jährlichen Fortbildungstagung am Möhnesee, um sich mit Fragen rund um die gewaltfreie Kommunikation zu befassen. Als Führungskräfte kommt ihnen eine besonders wichtige und herausfordernde Rolle bei der Etablierung einer gewaltfreien Konflikt- und Kommunikationskultur in ihren Teams zu.

 

 Anhand von Inputs, konkreter Beispiele und praktischer Übungen führten die Trainer*innen von gewaltfrei handeln die Teilnehmenden durch ihren Lern- und Reflexionsprozess. Zentrale Fragen waren: Was macht eine gewaltfreie Haltung und Kommunikation aus? Wie kann ich empathisch kommunizieren und trotzdem meiner Leitungsverantwortung nachkommen?

 

Wir danken herzlich für die engagierte Zusammenarbeit und wünschen bei dem Einüben der gewaltfreien Kommunikation alles Gute!

Kirchentag 2023 in Nürnberg

So wie auf vielen Kirchentagen zuvor war gewaltfrei handeln auch dieses Mal wieder vertreten. Die AGDF hatte eine „Friedenslobby“ aufgebaut, in deren Rahmen der Qualifizierungsverbund (QVB) als Träger von Weiterbildungen der Friedensarbeit präsent war. gewaltfrei handeln hatte für die Gestaltung die Verantwortung übernommen.


Die Resonanz war groß: ein „Quiz“ zu Reaktionsmöglichkeiten in Konfliktsituationen regte viele Besucher*innen zu intensiven Gesprächen über verschieden Themen an - von Beziehungskonflikten bis zum Krieg in der Ukraine. Mitstreiter*innen aus der Geschäftsstelle, dem Vorstand und dem Absolvent*innen-Netzwerk machten mit ihrer tatkräftigen Hilfe die Präsenz möglich!

Grundkurs Konflikte als Chance

41. Grundkurs erfolgreich beendet!

 

Am 15. April 2023 überreichte Christine Garve-Liebig den 8 Teilnehmenden bei einer kleinen Feier in der Geschäftsstelle in Wethen bei Kaffee und Tee die Zertifikate, verbunden mit einem großen Dank an das Trainer*innen-Team Inge Gnau, Martina Freise und Uli Mugele. Viele von den Teilnehmenden habe jetzt bereits deutliches Interesse an der Fortsetzung ihres Lernprozesses im nächsten Aufbaukurs geäußert. Herzlichen Glückwünsch und auf ein Wiedersehen im nächsten Kurs!

Gewaltfreie Kommunikation im KiTa-Alltag

GfK-Workshops auf den Religionspädagogischen Fachtagen

im Januar und Februar 2023

 

Unter dem Titel „FRIEDENSGRUß - Kita fragt nach Frieden!“ veranstalteten die kefb im Erzbistum Paderborn, mit den katholischen Kita-gGmbHs des Erzbistums und Kitarel drei religionspädagogische Fachtage für Erzieher*innen und luden gewaltfrei handeln e.V. ein, jeweils 2 Workshops zu gewaltfreier Kommunikation zu gestalten.

 

Die Workshops widmeten sich der Frage:

Wie lässt sich in alltäglichen oder auch herausfordernden Situationen im KiTa-Alltag eine gewaltfreie und friedensstiftende Haltung einnehmen?

 

Die GfK nach M.B. Rosenberg und Babara Leitner schlagen hier eine wertschätzende und bedürfnisorientierte Haltung vor und geben praktische Methoden und Übungen zum Erlernen der eigenen Gewaltfreiheit.

In den kurzen, aber intensiven Workshops zeigte sich das große Potential von Kita als Lernort gewaltfreier Konfliktkultur und das große Interesse der Erzieher*innen an seiner Weiterentwicklung. Es kam zu intensivem Austausch und wir wünschen den Teilnehmer*innen viel Freude bei der Umsetzung der Anregungen in ihrem Kita-Alltag.  

Wir bedanken uns bei den Organisator*innen und den Teilnehmer*innen für die bereichernden Begegnungen.

 

Gewaltfreie Kommunikation in der internationalen Zusammenarbeit

Seminar für qualifizierte Fachkräfte der Entwicklungszusammenarbeit

 

AGIAMONDO, Köln

01.03. – 02.03.2023

 

Am Anfang war das Wort.

 

Grundlage unserer Interaktion mit anderen Menschen ist Kommunikation. Um die Kommunikation mit unterschiedlichen Akteur*innen in der Entwicklungszusammenarbeit wirksam zu gestalten, gilt es, unterschiedliche Erwartungen zu verstehen und dabei die eigenen Möglichkeiten und Bedürfnisse wahrzu­nehmen.

 

In jahrelanger Kooperation bietet gewaltfrei handeln e.V. gemeinsam mit AGIAMONDO ein intensives zweitägiges Seminar in „Gewaltfreien Kommunikation“ (GfK) für qualifizierte Fachkräfte der kirchlichen und nicht-staatlichen Entwicklungszusammenarbeit an.

 

So auch dieses Jahr. Es stehen wieder drei Seminare auf dem Programm. Das erste konnte im März zur Zufriedenheit der Teilnehmenden erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Wir schätzen die Zusammenarbeit mit AGIAMONDO und die Seminare mit den sehr motivierten Teilnehmenden.